Kalle Koala, und der verlorene Eukalyptus……
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Hoch oben in den Baumwipfeln
des australischen Buchs lebte Kalle Koala.
Er war ein gemütlicher Geselle mit flauschigen Fell,
einer großen Nase und einer noch größeren Liebe;
seinem Eukalyptusbaum,
den er liebevoll „Grauer Gustav“ nannte.
Jeden Morgen wachte Kalle auf,
reckte sich,
Schnupperte an den frischen Blättern und murmelte;
„Guten Morgen,
Gustav.
Dann knabberte er genüsslich an den zarten Trieben
und döste in der Sonne.
Doch eines Tages war alles anders.
Als Kalle aus seinem Mittagsschlaf erwachte,
bebte der Boden.
Ein lautes Knacken hallte durch den Wald.
Kalle kletterte verschlafen ein Stück tiefer –
und sah mit Entsetzen,
wie sein geliebter Baum gefällt wurde.
Menschen mit Helmen und Maschinen hatten ihn umgestürzt.
Kalle war sprachlos.
Sein Zuhause,
sein Freund,
sein Gustav –
einfach weg.
Er kletterte hinab und trappte durch den Wald.
Wo soll ich jetzt schlafen?“
Was soll ich essen?“
fragte er sich.
Die anderen Tiere boten ihm Hilfe an;
ein Känguru bot ihn Platz im Beutel an
(was Kalle höfflich ablehnte),
ein Kakadu wollte ihm ein Nest bauen
( aber Kalle mochte keine Höhenflüge )
Schließlich traf er auf eine alte Koaladame namens Mathilde.
Sie lebte in einen abgelegenen Teil des Waldes,
wo die Bäume noch unberührt waren.
Komm mit mir,“
sagte sie.
“ Ich zeig dir einen Ort,
an den die Eukalyptusbäume noch singen.“
Kalle folgte ihr –
und tatsächlich;
Nach einem langen Marsch erreichten sie ein Tal
voller silbergrüner Bäume.
Die Blätter raschelten im Wind
wie ein leises Lied.
Kalle kletterte in einen der Bäume,
schnupperte – und lächelte.
“ Du bist nicht Gustav“,
flüsterte er.
Aber du bist ein guter Anfang.“
Seiden lebt Kalle in diesem Tal.
Und manchmal wenn der Wind durch die Blätter streicht,
glaubt er,
ein leises “ Guten Morgen ,“
Kalle zu hören.
DS.BS
10.11.2025