“ Der Zorn der Tiefe „
Views: 0
Der Horizont war ein einziges grollendes Ungestüm,
Schwer beladen ist mit grauen Wolken die sich in
der Ferne zu einem Kreisel aus Wut verdrehten.
Die See war kein Spiegel mehr, sondern eine tobende
Arena, in der Gischt und Wind ihren uralten Rituale aufführten.
Das Schiff ächzte und der Diesel sang, als hätte es
eine Stimme, bei jedem Schlag der Wellen gegen die Bordwand.
Sie kamen wie Berge – kalt, schwarz lebendig – und das Bug
neigte sich unter dem Gewicht der Wassermassen.
Jeder Schritt war ein Kampf. jede Bewegung ein Akt des
Wiederstands gegen, die Natur die keine Gnade kannte.
Geht unter Deck, rief der Steuermann, von der
Brücke herunter, seine Stimme kaum hörbar
gegen den heulenden Sturm.
Die Besatzung, von Salzwasser getränkt und Augen
voller Konzentration, bewegte sich wie eine – Einheit
im Gedanken fest umschlungen von Glauben,
dass sie diesen Tanz überleben werden.
Ein besonders mächtiger Wellenkamm rieb an dem Bug,
warf das Schiff zur Bachbordseite und ließ es
ächzend auf die nächste Wasserwand prallen.
Es war, als ob die See selbst
das Schiff prüfen wollte – ob es Seetüchtig
genug und würdig war.
kein Mensch konnte es sehen, aber jeder fühlte es.
—–
P.S; Für alle ehemaligen der Ostdeutschen Fischereiflotte,
in Rostock/Marienehe und Saßnitz/Rügen.
DS.BS
06.07. 2025