Im Verschneiten Wald
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Der Wald lag still unter einer Schneedecke.
Die Tannen trugen schwere Schneekronen, und jeder
Schritt knisterte leise im Forst.
Zwischen den Bäumen glitzerte das Licht
des Mondes, als hätte jemand silberne Sterne
auf den Boden gestreut.
Ein alter Förster stampfte durch den Schnee, sein Atem
bildete kleine Wolken.
Er war auf dem Weg zur Hütte am Waldrand, wo er
jedes Jahr am ersten Advent eine Laterne entzündete.
Diese Laterne sollte den Wandersleuten den Weg weisen –
ein kleines Zeichen, dass niemand allein
durch die Dunkelheit gehen musste.
An diesem Abend jedoch hörte er ein leises Klingen,
es war, als ob kleine Glöckchen im Wind schwebten.
Neugierig folgte er dem Klang und erblickte,
ein kleines Rehkitz, das ein goldenes Band um den Hals trug.
Das Rehkitz blickte ihn an, und für einen Augenblick
schien es, als wollte es ihn führen.
So folgte der Förster dem Rehkitz in den Wald, bis er
zu einer Lichtung kam.
Dort standen Kinder aus dem Dorf, die einen
Tannenbaum geschmückt hatten.
mit Äpfeln, Nüssen und selbstgebastelten
Sternen, Sie sangen dazu leise Weihnachtslieder, und
das Rehkitz stellte sich neben sie, als gehöre es dazu,
der alte Förster lächelte.
„Weihnachten,“
dachte er,
ist überall dort wo Menschen
zusammenkommen – selbst im tiefsten Wald.
DS. BS
04.12.2025