„Noras erster Flug“
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Tief in verschneiten Norden, wo das Nordlicht über dem
Himmel leuchtet, lebte ein junges Renntiermädchen namens Nora.
Sie war kleiner als die anderen, mit einem dichten, Karamell-
farbigen Fell und einer neugierigen Nase, die ständig im Schnee weilte.
Was Nora aber ganz besonders mochte, war ihr Traum ;
Sie wollte fliegen.
Nicht einfach nur traben oder
galoppieren, sondern wirklich fliegen –
so wie die legendären Renntiere,
die den Schlitten des Schlittenführers zogen.
Die anderen Renntiere lachten oft leise, wenn Nora
davon sprach, „Träum weiter, Nora,“ flüsterte
ein älterer Bock.
Doch Nora, übte jeden Tag; Sie rannte sie sprang,
sie stellte sich dem Wind – und manchmal,
ganz kurz hob sie ab.
In der längsten Winternacht, als der Nordstern
besonders hell leuchtete, kam ein dringender Ruf;
Eines der Schlitten – Renntiere war erkrankt.
Der Schlittenführer war in Sorge – ohne das letzte Tier
würde die Reise nicht gelingen.
Da trat Nora vor,“ Ich bin bereit“, sagte sie ihre Augen funkelten.
Die Elfen schmunzelten aber der Schlittenführer nickte ernst.
“ Manchmal“, sagte er, findet Magie diejenigen, die niemals aufgeben.
Und so spannte man Nora ein.
Die Glocken klingelten, der Schnee wirbelte – und dann, mit einem
kräftigen Satz, hob der Schlitten ab, Nora flog.
Nicht wegen ihrer Größe, nicht wegen ihrer Stärke, sondern wegen
des Glaubens, der in ihr brannte wie eine Sternschnuppe.
Seit dieser Nacht gehört Nora zu den Legenden
des Nordens – ein kleines Rentiere mit einem riesen Herzen.
DS.BS
17.06.202