17 Juni 2025

„Noras erster Flug“

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Tief in verschneiten Norden, wo das Nordlicht über dem

Himmel leuchtet, lebte ein junges Renntiermädchen namens Nora.

Sie war kleiner als die anderen, mit einem dichten, Karamell-

farbigen Fell und einer neugierigen Nase, die ständig im Schnee weilte.

Was Nora aber ganz besonders mochte, war ihr Traum ;

Sie wollte fliegen.

Nicht einfach nur traben oder

galoppieren, sondern wirklich fliegen –

so wie die legendären Renntiere,

die den Schlitten des Schlittenführers zogen.

Die anderen Renntiere lachten oft leise, wenn Nora

davon sprach, „Träum weiter, Nora,“ flüsterte

ein älterer Bock.

Doch Nora, übte jeden Tag; Sie rannte sie sprang,

sie stellte sich dem Wind – und manchmal,

ganz kurz hob sie ab.

In der längsten Winternacht, als der Nordstern

besonders hell leuchtete, kam ein dringender Ruf;

Eines der Schlitten – Renntiere war erkrankt.

Der Schlittenführer war in Sorge – ohne das letzte Tier

würde die Reise nicht gelingen.

Da trat Nora vor,“ Ich bin  bereit“, sagte sie ihre Augen funkelten.

Die Elfen schmunzelten aber der Schlittenführer nickte ernst.

“ Manchmal“, sagte er, findet Magie diejenigen, die niemals aufgeben.

Und so spannte man Nora ein.

Die Glocken klingelten, der Schnee wirbelte – und dann, mit einem

kräftigen Satz, hob der Schlitten ab, Nora flog.

Nicht wegen ihrer Größe, nicht wegen ihrer Stärke, sondern wegen

des Glaubens, der in ihr brannte wie eine Sternschnuppe.

Seit dieser Nacht gehört Nora zu den Legenden

des Nordens –  ein kleines Rentiere mit einem riesen Herzen.

DS.BS

17.06.202

16 Juni 2025

„Das verschwundene Polarlicht“

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In einem abgelegenen Tal in Nordschweden, wo der Schnee

so leise fällt, dass man den Atem der Renntiere

hören kann, lebte ein alter Samischer Geschichtenerzähler

namens Eljas, jedem Winter erzählt er den Kindern

in Dorf von einem geheimen Ort, an die Polarlichter

geboren werden – dem Lichterbrunnen.

Eines Nachts aber blieb der Himmel dunkel.

Kein flackendes Grün kein tanzen des Licht.

Die Menschen sagten, es sei nur Wolkenwetter, doch

Eljas wusste es besser.

„Das Polarlicht wurde gestohlen“, flüsterte er, und nur

jemand mit einem reinen Herzen kann es zurück bringen“.

Da trat Aila, ein junges Mädchen mit Zöpfen wie

geflochtenes Moos vor.

Sie glaubte an Eljas Worte – und an Magie.

Zusammen mit einem treuen Renntier namens Sora und

einer silbernen Schneekeule macht sie sich auf den Weg

in den Fjällwald.

Sie folgten flüsternden Spuren im Schnee, und rätselhaften

Geräuschen und geheimnisvollen Nordwind – Zeichen.

Und ganz oben auf einem vereisten Gipfel entdeckten

sie den Dieb – ein einsamer Nordgeist, der das Licht nur

ausgeliehen hatte, um seine kalte Höhle zu erhellen.

Aila sprach sanft mit ihm, “ Teilen wir das Licht

dann ist niemand mehr allein.“

Der Nordgeist war gerührt.

Gemeinsam ließen beide das Polarlicht frei –

und es kehrte kraftvoller als je zuvor an den Himmel zurück.

Seidem erzählten erzählten die Menschen in Schweden

von dem Kind, das das Licht mit Freundlichkeit zurück

brachte – und von Winter, der nie wieder dunkel wurde.

 

DS.BS

16. 06.2025