Der Wanderer des weißen Landes – Nanuk
Views: 0
Der Wind blies scharf über das weiße Land,
als Nanu.
ein alter Eisbär mit Narben im Fell
und Weisheit in den Augen.
sich auf den Weg machte.
Der Winter war lang,
und das Eis begann sich zu verändern –
dünner, brüchiger, fremder.
Doch Nanu kannte die Wege,
die alten Pfade,
die seine Mutter ihm einst gezeigt hatte.
Er wanderte entlang der Küste von Labrador,
wo das Meer auf das Eis trifft
und die Robben ihre jungen gebären.
Nanuk war kein ungestürmer Jäger mehr.
Er was geduldig, beobachtete, wartete.
Die Jungen Bären,
die er manchmal aus der Ferne sah,
jagten wild und ungestüm –
doch Nanu wusste;
Die wahre Kunst des Überlebens
liegt in Verstehen der Natur,
nicht im Kampf gegen sie.
Eines Tages traf Nanu auf einen jungen Bären,
allein und hungrig.
Der kleine Eisbär hatte sich verirrt,
sein Mutter war verschwunden.
Nanu beobachtete ihn aus der Ferne,
doch als der Sturm aufkam,
näherte er sich ihn.
Gemeinsam suchten sie Schutz
in einer Schneehöhle,
und Nanu teilte seine Beute – eine Robbe,
die er am ,Morgen erlegt hatte.
Der junge Bär,
den Nanu “ Tikanne “ nannte,
folgte ihm von da an.
Nanu zeigte ihn,
wie man den Wind hört,
wie man die Stille versteht.
Und als der Frühling kam
war Tikanne bereit,
seinen eigen Weg zugehen.
Nanu blickte ihm nach,
stolz und ruhig.
Nanu wusste,
dass seine Zeit bald kommen würde.
Doch er hatte weitergegeben,
was er wusste.
Und in der Weite des weißen Landes,
wo der Himmel das Meer küsst,
lebte die Geschichte des alten Bären weiter –
in den Pfoten eines jungen Eisbären.
DS. BS
11.11.2025