9 Oktober 2025

Gruß an alle Ehemaligen …….

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Die See war ruhig an diesem Morgen,

fast zu ruhig.

Unser Schiff lag schwer in der Dünung,

als hätte es selbst beschlossen,

einen Moment innezuhalten.

Die Kälte ungewohnt,

  bis in die Fingerspitzen,

aber das war nichts Neues –

Labrador im Dezember und noch kurz

vor Weihnachten,

war kein Ort für Schwächlinge.

Ich hatte Deckswache,

da wir fischen Heilbutt

räucherten fürs Mittagessen.

Der Heilbutt hing im Räucherofen,

Gold glänzend wie ein Schatz aus der Tiefe.

Später genehmigte ich mir ein Stück Heilbutt,

mit ein Blick auf’s blaugraue Meer.

Kein Wort war nötig.

Der Geschmack sprach für sich

wie das Leben auf See.

Heute,

Jahrzehnte später,

fahren mein Sohn Denny und ich manchmal

nach Hamburg um Schiffe zu sehen

und Fischbrötchen zu essen.

Und jedes Mal,

wenn ich in einen Fischbrötchen hinein beiße,

bin ich wieder auf See –

 Und der Heilbutt lächelt still.

 

DS.BS

09.10. 2025

8 Oktober 2025

Flinko und der Morgenbaum ……..

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Jeden Morgen, wenn die Sonne gerade

über die Dächer der Stadt liegt

die Luft noch kühl und frisch ist, mach ich mich

auf den Weg zu meinen Gehübungen.

Ich gehe langsam, achtsam und beobachte die Häuser

der H. Straße um mich herum.

Und fast jeden zweiten Morgen sehe ich es;

Ein kleines, rotbraunes Eichhörnchen,

das flink den alten Ahornbaum

hinauf und hinunter klettert.

Doch Flinko so nenne ich es einfach mal,

ist nicht einfach nur ein Eichhörnchen.

Es trägt ein winziges selbstgebautes Rucksäckchen

aus Blättern und Moos.

Darin winzige Ahornblätter, Fundstücke aus

dem nahen Ringgleis, und man murmelt –

ein Kompass aus einen Tropfen – Tautropfen.

Flinko hat eine Mission.

Jeden Morgen beobachtet er den Kerl, der da unten geht.

 Nicht aus Neugier, sondern weil

er wohl glaubt, das dieser Mensch

der Schlüssel zu einem alten Geheimnis ist,

das tief im Wurzelwerk des Baumes verborgen liegt.

Flinko und die Morgensitzung.

Oben im Ahornbaum war schon reges treiben.

Frau Drossel hatte ein Blatt als Tagesordnung mitgebracht, Herr

Specht klopfte nervös gegen einen Ast, und die Meisen

zankten sich um den besten Platz mit Aussicht.

Doch Flinko sprang elegant auf seinen Lieblingszweig

und räusperte sich.

„Freunde wir haben ein Problem.

Die Katze vom Nachbarhaus hat gestern Abend

eine Patrouille bis zum Komposthaufen gemacht.

Das bedeutet; Die Nussroute über den Zaun ist nicht mehr sicher.“

Ein kollektives Murmeln ging durch die Runde.

Die Spatzen flatterten aufgeregt, und sogar die alte Eule

aus dem Birkenbaum nebenan drehte sich einmal um.

“ Aber ich habe eine Idee“, sagte Flinko und zog eine

winzige Karte aus Blättern aus seinem Rucksack.“

“ Wir bauen einen Tunnel – unter dem Laubhaufen hindurch,

mit Ausgängen um den Rosenbusch und hinter dem Regenfass,

Sicher, schnell und trocken.

Die Baumbewohner starten ihn an.

Dann, ganz langsam begann Frau Drossel zu nicken.

Und rief; Flinko du bist ein Genie.

 

 

 

DS.BS

08.10.2025